Heiteres

 

 

Gar nicht „schöen“

 

Der Mortimer, so gar nicht zart,

hat mit Gestöber nicht gespart,

und ich fand sie gar nicht schöen:

SEINE BÖEN

 

 

Die Tücke der Lücke

(Kindergedicht)

 

Vier Zähnchen sind nun ausgefallen.

Die Suse schreit: „Oh weh,

ich könnte meine Fäuste ballen,

wenn ich's im Spiegel seh'.“

 

Doch plötzlich fängt sie an zu lachen:

„Das wird ein großer Spaß!

Spaghetti soll die Mama machen,

die ich durchflutschen lass.

 

Ein weißes T-Shirt zieh ich an.

Ja das wird eine Chose,

bekommt es rote Punkte dann

von der Tomatensauce.“

 

 

Ham and eggs

 

Heute war beim breakfast was los,

so extra knusprig und hemmungslos,

ausgelassen, noch mild ausgedrückt,

wurde the ham in the Pfanne verrückt.

 

Dann sind the eggs aus der Pelle geschlüpft

 und husch, to him in the butter gehüpft.

 Sie haben ihn softig und locker umhüllt

 and than meinen Riesenkohldampf gestillt.

 

HAM, HAM und EX

 

 

Der Teilchenbeschleuniger

 

Es dauert nur ein kleines Weilchen

dass sich beschleunigt jedes Teilchen

von einer Wurst aus gutem Grund

im großen Maul von unsr'em Hund.

 

 

Der Kugelhund

 

Unser Hund, der kugelt sich

am liebsten unter unserm Tisch

Mag den Braten auch gern frisch

fällt was herunter sicherlich.

 

Bei Hempels unterm Sofa

 

Bei Hempels unterm Sofa

liegt ein zerlegtes Mofa,

Es monstern übel Krümel

vom Salzgebäck mit Kümmel,

 

beim Speisenrest von gestern,

der Ex von meinen Schwestern

und Omi weiß gewiss:

Dort liegt auch das Gebiss,

 

das Hempels Opa suchte,

der tagelang verfluchte

die Klebekraft der Dritten.

Er hat so sehr gelitten.

 

Wer will sich danach bücken,

das Sofa rüber rücken,

um alles aufzuräumen.

Davon kann er nur träumen.

 

Jetzt ist ihm alles schnuppe

die Omi kocht ihm Suppe.

 

 

Das Wirbelsäule

 

Verniedlichung im Schwabenland

ist im weiten Land bekannt.

Sehr schwer für mich ist zu verstehen:

Am Lendenwirbel kann nicht gehen,

 

der Ausdruck Säule.- Ich sag Au,

weil's dort oft schmerzt, wie eine Sau.

So dass man sie an manchem Tag

doch Wirbelsau nur nennen mag.

 

 

Zwei Schlampen

 

Zwei Schlampen sind schon lange mein.

Sie strahlen um die Wette.

Die eine soll für Nachts nur sein.  

Wir lesen oft im Bette.

 

Die zweite Schlampe ist auch helle,

hilft mir an dunklen Tagen,

ersetzt das Sonnenlicht mir schnelle,

lässt Arbeit mich ertragen

 

Ja, „Nachtti“ hier die eine heißt

und „Schreibti“ meine zweite.

Ich habe beide, wie Du weißt,

sehr gern an meiner Seite.

 

Es bricht

 

Es bricht...

der Tag an, jeden Morgen.

der Krug, wenn er zum Brunnen geht

sich den Kopf, der Mann mit Sorgen

das Licht mal früh und auch mal spät

 

Es bricht...

der Leichtfuß oft sein Wort

doch keinen Zacken aus der Krone

Im schlimmsten Fall der Umsatz fort

beim Bruchband wär es auch nicht ohne

 

Es bricht

hier Marmor Stein und Eisen auch

und dann der Knab' das Röslein wohl

der Mann das Brot, das ist der Brauch

und manches Kleinkind Rosenkohl.

 

Chianti Chinanti

 

Meine Tanti trinkt Chianti

und man soll sie nicht erwischen.

Oh sie tut noch mehr Chinanti,

lässt den Mann im Trüben fischen.

 

Meine Tanti ruft: „Avanti,

schnell wir müssen uns verstecken,

denn mein Mann ist nicht kulanti,

wird uns hier gewiss entdecken!

 

Dieser Ort hier auf der Kanti

von dem Bett ist gar nicht sicher.

Kürzlich fand hier in Flagranti

mich mein Gatte - kicher, kicher!

 

 

 

Ich verbeuge mich

 

Montags geht es ab zum Schwimmen

Ge-ni-tiv ins Wasser rein

Dienstags trifft man sich zum Trimmen

kann Da-tiv ja auch nicht sein

 

Casus habe ich gefunden

für den Mittwoch Jogasport

Dreh auch donnerstags die Runden

Speck trainier ich freitags fort

 

Es schaut dativ aus dem Spiegel

nominativ die Frau mich an

und ich gebe Brief und Siegel

Fange es jetzt anders an

 

Sagt die Trainerin vor Zeugen,

und sie stellt mich wieder bloß,

ich soll nur den Rücken beugen,

schau ich sie an und lege los:

 

Ist ja nur ein Substantiv

Ich erkenne es als Omen

Leider komme ich nicht tief,

dekliniere nun das Nomen

 

Nominativ ist der Rücken

Rückens Form ist Genitiv

kann als Übung nicht entzücken

denn ich halte mich noch schief

 

Dativ ist der dritte Fall

hilft dem Rücken auf die Spur

Der Akkusativ nun prall

beugt den Rücken wie zur Kur

 

Die Trainerin verdreht die Augen

Sie hat das so doch nicht gemeint

Zur Fitness kann das gar nicht taugen

Beugt plötzlich dann die Knie und weint.

 

 

Kein Rüberkämmer

 

Er denkt daran wie's früher war,

als Bub mit lockig blondem Haar.

Man rätselte wer's Mädchen war,

bei diesem süßen Zwillingspaar.

 

Bei ihr war die Frisur ganz glatt.

Nur Kerzenlocken, aber satt

Man meinte oft, da biste platt:

Das Mädel doch sonst Löckchen hat.

 

Und später in der Pubertät,

als sie sich Locken eingedreht,

legt er das Haar aufs Bügelbrett,

weil er für glattes alles tät.

 

Und nun im Alter so ein Mist

sein Haar fast ganz gewichen ist.

Doch akzeptiert er's ohne List,

weil er kein Rüberkämmer ist.

 

Ja, ja er findet es sogar

inzwischen richtig wunderbar,

weil eine Glatze doch fürwahr

viel besser ist, als gar kein Haar.

 

 

Teegenuss

 

Nun möchte ich vom Tee erzählen

Er ist ein Hochgenuss

Es lassen sich die Arten wählen,

von überall ein Gruß.

 

Er wird, egal von welcher Sorte,

mit Wasser aufgebrüht

und schmeckt zum Sandwich und zur Torte,

wenn er ein wenig zieht.

 

Von Fenchel, Ingwer und Kamille

und Pfefferminze auch

sorgt er ganz schnell im Darm für Stille,

für Ruhe auch im Bauch.

 

Weil ich dazu Egali-/ kenne

Fraterni-/ Libertee.

Die ich hier einfach einmal nenne,

weil ich sie selten seh'.

 

Die Jugend soll ihn sogar nagen,

den Tee, wie macht man das?

Kann mir das hier wohl jemand sagen?

Macht so etwas denn Spaß?

 

Dass sie sich auch zum Tee bekennen

hab ich wohl schon geseh'n.

Weshalb sie sich Teenager nennen

kann ich nicht recht versteh'n.

 

 

Teegenuss

 

Nun möchte ich vom Tee erzählen

Er ist ein Hochgenuss

Es lassen sich die Arten wählen,

von überall ein Gruß.

 

Er wird, egal von welcher Sorte,

mit Wasser aufgebrüht

und schmeckt zum Sandwich und zur Torte,

wenn er ein wenig zieht.

 

Von Fenchel, Ingwer und Kamille

und Pfefferminze auch

sorgt er ganz schnell im Darm für Stille,

für Ruhe auch im Bauch.

 

Weil ich dazu Egali-/ kenne

Fraterni-/ Libertee.

Die ich hier einfach einmal nenne,

weil ich sie selten seh'.

 

Die Jugend soll ihn sogar nagen,

den Tee, wie macht man das?

Kann mir das hier wohl jemand sagen?

Macht so etwas denn Spaß?

 

Dass sie sich auch zum Tee bekennen

hab ich wohl schon geseh'n.

Weshalb sie sich Teenager nennen

kann ich nicht recht versteh'n.

 

 Er isst so gerne Knäckebrot

 

Er isst so gerne Knäckebrot

und ist verliebt in Olga.

Doch Olga mag kein Knäckebrot.

Sie kommt halt von der Wolga.

 

Er isst so gerne Knäckebrot.

Das ist nicht Olgas Sitte.

Bei Knäckebrot sieht Olga rot.

Sie liebt die Wolga-Schnitte.

 

Er isst so gerne Knäckebrot,

so knusprig, keine Rede.

Es tut daran bei ihm nicht Not.

Er ist ein alter Schwede.

 

Er isst so gerne Knäckebrot,

das knusprig ist wie Olga.

Die Olga liebt ihr schwarzes Brot.

Sie kommt halt von der Wolga.

 

 

Trudel, die lustige Nudel

 

Einst lebte die Gertrudel

mit Pit dem schwarzen Pudel

im schönen Buxdehudel

Man nannte sie kurz Trudel

 

Sie war 'ne lust'ge Nudel

und buk so gerne Strudel,

mit Äpfeln und mit Sprudel,

den liebte Pit, der Pudel

 

Und aus ganz Buxdehudel

versammelten sich Pudel,

bei Pit und bei Gertrudel,

in einem großen Rudel

 

um ihren Apfelstrudel.

Oh, das gefiel der Trudel.

Sie liebte ja die Pudel

genauso sehr wie Strudel.

____________________

Als Trudel, diese Nudel

dann trudelte in Rente,

buk sie fast täglich Strudel

und war noch lang al dente.

 

 

Oh, Otto mach ein Foto!

 

Oh, Otto mach ein Foto!

Die Selfies sind jetzt in.

Halt,- lieber schäg von oben,

denk an Dein Doppelkinn!

Hier setze auf die Mütze

und zieh die Stirn nicht kraus.

Dann siehst Du, lieber Otto,

gleich sehr viel jünger aus.

 

Oh, Otto mach ein Foto!

Dein Hemd ist fürchterlich!

Nein, warte mit dem Essen,

denn der komplette Tisch

sieht mit gefülltem Teller

erst richtig lecker aus.

Nimm hier die Serviette,

dann lugt der Bauch nicht raus.

 

Oh, Otto mach ein Foto!

Nimm zum Dessert ein Eis,

nicht nur ein kleines Bällchen,

das macht Dein Bild nicht heiß.

Ja, ja den großen Becher,

Du bist zwar schon pappsatt.

Wirst sehen, Deine Freunde

sind vor Erstaunen platt.

 

Oh, Otto mach ein Foto!

Erhebe nun Dein Glas.

Schau fröhlich und sei locker,

macht es auch keinen Spaß.

Obwohl zuviel Promille,

zeig diesen Drink zum Gruß.

Mach noch ein Bild am Auto,

dann gehe schön zu Fuß.

 

Ach Otto mach ein Foto!

Es wäre doch enorm,

zum guten Schluss ein Häufchen,

vielleicht in Herzchenform?

Ein Selfie der Verdauung,

das macht es erst komplett

zur Freundeskreiserbauung.

Wer fände das nicht nett?

 

 

Ruinierte Zähne

 

Sind die Zähne ruiniert.

nascht es sich ganz ungeniert,

denn es lässt sich auch dürch Lücken

manches Schokoladerl drücken.

 

Schmerzt hier Kälte oder Süße

ist das Ganze für die Füße,

Leider ist es, wisse nur,

gar nicht gut für die Figur.

 

Legst darauf du keinen Wert

ist das Naschen nicht verkehrt.

Doch man weiß ja neue Zähne,

kosten meist immense Späne.

 

Die Vernunft, musst Du bedenken,

sollte man sich öfter schenken.

Denn das Leben ist oft herber

und ein arger Spielverderber.

 

 

Fast alles dreht sich um den Gatten

 

Fast alles dreht sich um den Gatten

Du fragst Dich stets: „Oje, watt hatt'n?

Läuft er noch rund, hat er 'nen Platten?

Braucht er jetzt Sonne oder Schatten?

 

Du machst Dir Sorgen um den Gatten.

Hast Du 'nen hungrigen, 'nen satten,

'nen unrasierten oder glatten,

'nen lebendigen, oder matten?

 

Der Gatte meint nun: „Watt soll dat denn?

Bleib Du mal schön auf Deinen Matten.

Geh aus der Sonne, such den Schatten

und zähl`an Deinem Zaun die Latten.“

 

 

Sau-ber

 

Es führt im Stall die Sau Klothilde

auch heute wieder was im Schilde

Sie meint als Schwein fällt's ihr nicht ein,

in Wahrheit auch ein Schwein zu sein

 

Und auch Kuh Elsa auf der Weide

meint ganz empört: „Sie liebt Geschmeide“

„Sie übertreibt und putzt sich raus

mit diesem Schmuck.“ klagt Eber Klaus.

 

„Das ist zum Wiehern, sagt das Ross

was bezweckt Klothildchen bloß?“

Sie suhlt sich nicht, wie's sich gehört

und jeder schimpft: „Die ist gestört“.

 

Nun, das versteht Klothilde nicht

Oh nein, sie übt auch nicht Verzicht

Den Reichtum lässt sie nicht vergammeln

Sie wird ihn munter weitersammeln

 

Er findet sich auf vielen Plätzen,

doch sie allein weiß ihn zu schätzen.

Wirft doch so mancher ohne Reue

so viele Perlen vor die Säue.

 

 

Wenn ich die Natter seh...

 

Wenn ich die Natter seh,

am Rand vom Attersee,

denk ich an diese Schlange

und mir wird jetzt noch bange.

 

Wenn ich die Natter seh,

im Sand an der Allee

denk ich an diese Stange,

an der die blonde Lange...

 

Wenn ich die Natter seh,

tun mir die Knochen weh

und meine rechte Wange.

Sie brannte noch sehr lange.

 

Wenn ich die Natter seh..

Ich sagte nur Ole',

dann lag sie vor der Stange.

Ihr Freund hieß Thomas Lange.

 

Wenn ich die Natter seh..

dann ist das wohl ok

und sicherlich kein Wonda,

denn sie hieß Anna Konda.

      

 

Links geblinkt, rechts abgebogen,

 

Nur links geblinkt, rechts abgebogen,

so hat der Frühling sich verzogen.

Er hat uns wissentlich betrogen,

war uns wohl allzu kurz gewogen.

 

Der Winter zieht in diesen Tagen

nun nicht nur ein in hohe Lagen,

ganz ohne uns auch nur zu fragen.

Das schlägt gar manchem auf den Magen.

 

Rechts abzubiegen, links zu blinken.

So lässt man sich nicht gerne linken.

Und ein Versuch wird da nur hinken,

jetzt noch dagegen anzustinken.

 

Nein, nein, es bleibt uns nur zu winken.

 

Sein Tun versteht man wohl am besten,

wird man auf Alkohol ihn testen.

Bei links geblinkt, rechts abgebogen,

wird ihm der Führerschein entzogen.

 

Dann geht per Pedes unser Lenz.

Es wird verschrottet auch sein Benz.

So kommt nur langsam er voran,

auf dass er länger bleiben kann.

 

 

Der Mond trinkt sich die Erde schön

 

Der Mond trinkt sich die Erde schön.

Schon wieder ist er voll.

Er kann sie lang schon nicht mehr seh'n.

Nur das zum Protokoll.

 

Fast alles hat er aus Protest,

zwecks Reaktion versucht.

Doch gibt ihr Anblick ihm den Rest,

weshalb er sie verflucht.

 

Er tritt auch in den Hungerstreik,

dann nimmt er rasend ab

Die Erde meint, ganz lunalike

hält ihn das doch auf Trab.

 

Dann trinkt er wieder und ist voll,

weiß nicht mehr was er tut.

Das Zu und Ab macht ihn ganz doll.

Tut das auf Dauer gut?

 

Der Mond trinkt sich die Erde schön,

bis sie sich für ihn dreht.

Er wehrt sich, will nicht doppelt sehn,

wie's um den Globus steht.

 

 

 

Angezählt

 

Nun friert er fürchterlich.

Man nimmt ihm bald das letzte, das er hat.

Noch hält er es, jedoch befürchte ich:

Nicht lange mehr, dann gibt er sich schachmatt.

 

Nun friert er fürchterlich.

Man hat ihn von Beginn schon angezählt.

Noch bleibt er hier, doch bald ergibt er sich

ins Schicksal, das man auch für ihn erwählt.

 

Nun friert er fürchterlich,

ist abgemagert durch verstrich’ne Zeit.

Ein neuer folgt und er entblättert sich.

Ach, der Kalender tut mir fast schon leid!

 

 

Ein Pfirsich für Frau Melba

 

Ein Pfirsich für Frau Melba

lag einst am Strand von Elba

und wurde immer gelba.

Das war so nicht bestellba,

denn es geschah von selba.

Das ist nicht unvorstellba.

Die Sonne macht ihn pellba,

für leck'ren Pfirsich Melba.

 

 

Das Würmlein

 

Ein Würmlein sitzt auf einem Blatt

von einem Baum, der sonst keins hat.

Ach ja, es ist schon sehr fatal:

Es fraß den großen Baum ganz kahl.

 

Nur dieses Blatt wo's Würmlein saß

fiel nicht zum Opfer seinem Fraß,

obwohl es großen Hunger hat.

Es gibt ihm Halt nur dieses Blatt.

 

Nun fragt man sich: Ist es noch klug?

Wann endlich hat es nur genug?

Wird denn das Würmlein nie mehr satt?

Was, wenn es einen Bandwurm hat?

 

 

Prominenz

 

Herr Heesters hab ich ihn genannt,

weil er mir schon so lang bekannt.

Ob „er“ nun männlich oder weiblich

ist ganz egal, doch unbeschreiblich,

 

dass „er“ zu fortgeschritt’ner Zeit

noch seine Runden dreht so weit

und dass es auch so flott noch geht,

jetzt Tag für Tag, von früh bis spät,

 

ganz ohne Fallschirm, ohne Stock.

Dass so agil ist dieser Bock,

lässt mich erstaunen aber doch:

Es ärgert mich mitunter noch,

 

wenn er so stolz vorbeimarschiert,

weil’s meinen Frühstückstisch nicht ziert.

Herrje, er ist ein arger Brummer,

da dieser flotte Seniorsummer.

 

Es weilt der unverschämte „Bube“

noch im Dezember in der Stube,

zieht frech als Fliege seine Kreisel

Könnt sein, sie heißt auch Inge Meisel.

 

Ach ja, ich würde mich arg schämen.

jetzt noch ihr Leben fortzunehmen,

das ihm, äh- ihr nochmal gegeben,

als zweites, extra langes Leben.

 

Soll ich sie denn in kalten Tagen

aus meiner warmen Stube jagen?

Geht man so herzlos und so dumm

mit alten Prominenten um?

 

Ist sie nun Strafe oder Lohn

die Form der Reinkarnation?

 

 

 

Quäle nie etwas zum Scherz,

 

Quäle nie etwas zum Scherz,

denn es fühlt gewiss den Schmerz.

Außerdem ist es gemein,

stellst Du jemandem ein Bein.

 

Sei auch lieb zu Deinem Essen,

sollst das Auge nicht vergessen,

denn es guckt ja nicht nur zu.

Es isst stets mit. Das weißt auch Du.

 

Darum sollst Du es dressieren,

auf dem Teller schön drapieren,

Saucen ordentlich montieren

und das Fleisch damit nappieren.

 

Heißt's bei Sorten von Gemüse

auch: Nun häute, überbrüh 'se.

Lass es sein, will ich Dir raten,

sonst bekommst Du Au-Tomaten.

 

 

Zu schwer

 

Konfetti und Konschlanki wirbelten umher

Konschlanki schwebte höher

Konfetti war zu schwer.

 

 


Foto Pixabay

 

Die kleine Maccheroni

 

Es traf der Riga Toni

auf Mama Canneloni.

Er meint, sie sei nicht ohni,

die kleine Maccheroni,

 

echt all`arrabbiata,

was kann ich mehr erwarta,

und noch dazu al dente.

Vergiss nicht Alimente,

 

denn so wie ich dich kenne

willst du nur mit ihr Penne.

Ist sie auch hohl wie alle,

ich hab im Bauch Farfalle.

 

Ich brauche dolce Vita.

Zu Hause ist nur Rita.

Ich liebe frische Pasta,

Frau Canneloni, basta!

 

Die Rita ist sehr helle!

Die gibt dem Papa(r)Delle

und heiße Orecchiette,

das sag ich Dir, ich wette.

 

 

Die Milch

 

Die Milch sagt zum Koch:

"Was willst Du denn noch?

Mach mich nicht heiß!

 

Fast jeder weiß:

Ich koche gleich über.

Lass es doch lieber.

Du bist nicht informiert.

 

Ich bin sterilisiert."

 

 

Der Mann mit dem Speck drum

 

Der Mann mit dem ganz großen Spektrum,

der fuchtelte gern mit Besteck rum.

Er hat 'nen Bauch mit viel Speck drum.

Die Frau sieht sich nach 'nem Versteck um.

 

 

Ein Marabu läuft Maraton

 

Ein Marabu sprach öftér schon

Ich laufe mal 'nen Maraton

Doch ward nur draus ein Maratönchen

nach dem Genuss von zu viel Böhnchen

 

Da sprach der Pelikan: "He du,

hier riecht es so nach Mara...Buh !"

Der war echt sauer und sagt dann:

"Ein jeder fängt mal ganz klein an."

 

 


Die Pubertät

 

Ein junger Bursch von vierzehn Jahren

mit lockig, backsteinroten Haaren

sprach zur Mama und dem Papa:

„Hört zu, es wäre wunderbar

 

und ach, ich wäre ganz im Glück

wenn ihr mir kauftet dieses Stück

so aus dem vorigen Jahrhundert.

Nicht dass ihr euch darüber wundert.

 

Er hätte kürzlich erst gelesen,

dass damals das modern gewesen.

Mit großem Stolz ward es getragen.

Ihr müsst halt fleissig danach fragen.

 

Ja, ja ich meine und ich glaube

man nannte das wohl Pickelhaube.“

So wie er's wollte, sollt es sein.

Die er bekam war ihm zu klein.

 

Er nörgelt nur und meint er hasse,

dass sie ihm jetzt so gar nicht passe.

„Nun, damals Sohn, der Vater spricht,

da war'n die Häupter größer nicht.“

 

„Nicht, dass ich mich darein jetzt zwänge.

Es mangelt schließlich auch an Länge.

So macht die Haube wenig Sinn,

Sie geht ja nicht mal bis zum Kinn.

 

Und schließlich fehlt's an allen Ecken

gar niemand könne wie er glaube

mit dieser blöden Pickelhaube

wohl seine Pickel ganz verstecken.“

 

_____________________________

 

„Ich brauch 'ne neue, nicht so spät.

Mensch, diese doofe Pubertät!“

 

Die Mutter schweigt und lächelt still,

weiß sie doch jetzt was Söhnchen will.

Sie will die Pickelhaube häkeln.

Dann hat er nichts mehr dran zu mäkeln.

 

 

Die Konifere

 

Oh, ich bin eine Konifere

Ich hab mich extra spekuliert

dass fremde Worte ich verstehe

hab an der Uni provoziert

 

Bin fünf Silvester hingegangen

hab sumsum lauter abgeschlossen

Dann hat die Prüfung angefangen

Ich hab den Vogel abgeschossen

 

Der Brotefresser fragt trotz Abbi

ob ich ihm nun ein Bleistift sag

Ja, spielen wir hier Teletabbi?

Was ist das für eine Frag?

 

Ich decke Tabula fast rasa

und mache Rudi ment was her,

knall ihm mein Wissen vor die Nasa,

stell mich grad hin, sag: Bütte sehr:

 

Die Radiatoren sind die Kämpfer,

die dort in der Arena stehen.

Da gibt der Herr mir einen Dämpfer

Oh je das ham 'se falsch gesehen

 

Ach ja, dann sind's die Gladiolen

und du kannst mich gar nicht reizen

Die Gladiatoren muss man holen

dann kann man auch im Winter heizen.

 

Ganz kurz darauf hieß man mich gehen

Dem Brotefresser ging's nicht gut

Er meint, er kann mich nicht mehr sehen

Ging ihm auf's Augenlicht die Wut?

 

Das alles kann er nicht mehr hören

Bekam's Gehör noch einen Sturz?

Ich solle ihn nicht länger stören

Mir schwant die Prüfung war sehr kurz

 

Na ja mir ist es mehr als Recht

denn mein Debakel war nicht schlecht

Dem Brotefresser klingt's im Ohr

summa cum lauter kommt's ihm vor

 

Nun warte ich doch schon so lange

hier auf mein Dippelinch Diplom

und ein klein wenig wird mir bange:

Ob ich's vielleicht nicht mehr bekomm'?


Ein Lektor namens Hannibal

 

Ein Lektor namens Hannibal

verspeiste Hieroglyphen.

Er würgte Texte, Kommata,

und unter ferner liefen

 

hat er Romane aufgeschlitzt.

Die Maus, blutunterlaufen,

beginnt mit messerscharfem Schnitt

den Mörder umzutaufen.

 

Er legt die Schnur zur Korrektur

und bindet sie zur Schlinge,

auf dass ihm dieser Würgegriff

aufs Tödliche gelinge,

 

zerstückelt nun die zarten Silben,

setzt Worte in Narkosen,

seziert auch Lyrik, Poesie,

und schafft daraus Neurosen.

 

Man greift ihn auf und spricht ihn frei,

denn er ist ja nicht schuldig.

Der Autor trägt sein Konterfei

so ganz zerstört, geduldig.

 

Am Ende wird dann die Datei

vom Kritiker gemeuchelt.

Das eBook ist nicht virenfrei,

die Rettung vorgeheuchelt.

 

Abgedichtet

 

Schlauchbootschuhe, gleich mit Paddel,

an Gummistiefeln Überlauf.

Ein Regenschirm mit Blitzableiter.

Dass ich jetzt nur nicht ersauf!

 

Scheibenwischer an der Brille.

Ohren sicher abgedeckt.

Überall 'ne Ablaufrille.

Hände wasserdicht versteckt.

 

Gegen Donner Oropax.

Flossen wachsen schon am Rücken.

Meine Frage nun ganz lax:

„Soll das Wetter noch entzücken?“

 

Atmen lässt sich nur mit Kiemen.

Häute wachsen zwischen Zehen.

Petrus reiß dich mal am Riemen.

Regen kann ich nicht mehr sehen.

 

Alles hab ich abgedichtet,

ganz besonders meinen Frust

und je länger man's belichtet,

fehlt zu mehr mir jetzt die Lust.

 

Ein Ponyhof für meine Meisen

 

Bananen haben keine Gräten

 

Bananen haben keine Gräten,

nicht die frühen, noch die späten.

Und wetten, wenn sie welche hätten,

tät das uns den Genuss nicht retten.

 

Oh je, sie würden uns nicht munden,

auch nicht die krummen oder runden,

und der Geschmack tät nicht gesunden,

hätt' man da Gräten drin gefunden.

 

Und zählte man sie zu den Fischen,

die munter in den Flüssen zischen,

wagt jemand noch sie aufzutischen,

und will sie in sein Müsli mischen?

 

Ich würde alles darauf wetten,

wenn sie tatsächlich Gräten hätten,

man wollte nicht mehr in sie beißen-

Sie würden dann Bäh - nanen heißen.

 


Ein träger Hosenträgerträger

 

Wenn Hosenträger Gürtel tragen,

die Taille immer tiefer sinkt,

muss man nach Hosenträgern fragen,

wenn's auch dem Hosenträger stinkt.

 

Wenn Hosenträger Gürtel tragen,

und Abschied nimmt der Waschbrettbauch,

dann muss der Träger Träger tragen,

denn diese tragen Hosen auch.

 

Wenn Hosenträger Träger tragen,

weil stetig wächst ein Waschbärbauch,

braucht man nach Fitness nicht zu fragen.

Ein Sixpack fehlt hier sicher auch.

 

Trägt nun der Hosenträger Träger,

sind Gürtel ihm zu eng am Bauch.

Hängt dann die Hose auch mal schräger,

im Brauhaus gibt's die Sixpacks auch.

 

Ein träger Hosenträgerträger,

ist es nun Mode oder Brauch,

trägt seine Hosen etwas schräger

und noch dazu mit Stolz den Bauch.

 

Meine Gedanken sind so frei 

 

Ich denke mir die Wiesen pink

Darauf die Blümchen silbern blüh'n

und alle Schnecken hüpfen flink

Sie kommen nicht mehr an mein Grün

 

Ich denke mir die Menschheit friedlich

und alle Tiere wären niedlich

Dass alle Tage Sonnenschein

und niemand müsste traurig sein

 

Ich denke mir so exemplarisch

dass Mensch und Tier sind vegetarisch

und wenn ich mir das so beseh'

tun die Gedanken gar nicht weh.

 

Ich denke mir ein schönes Leben

Es wäre doch nicht ganz daneben

wenn der liebe Gott uns ließ'

noch mal zurück ins Paradies

 

Ich denke mir die Schlange stumm

Und sicher wär' es hier sehr dumm

man hätte die verbot'ne Frucht

auch noch ein zweites Mal versucht.

 

Ich denke nun, dass mancher denkt:

Was die da sagt, das ist geschenkt

Dem sage ich, ganz klar doch sei

meine Gedanken sind so frei.

 

Was soll's denk' ich nun lediglich

den Rest behalte ich für mich

Sonst lassen sich Gedanken lenken

und irgendwer könnt' sich was denken. 



Raffiniert

 

Das Leben hat er ihr versüßt,

mit Marmeladenmund geküsst,

krokant-/ und karamellverklebt

im Schokoladenland geschwebt.

 

Oh, Marzipan und Nougatlust

und Heilung für den Stimmungsfrust.

Die Zähne zeigen wirklich Löcher ?

und Röllchen rollen noch und nöcher ?

 

Das enge Kleid wird immer enger,

doch die Versuchung dauert länger.

Am Ende gar nicht amüsiert,

noch marme-schoko-mell-verschmiert,

 

die Augen brillenglasbesetzt,

erkennt sie List und Tücke jetzt,

kann deutlich àuf der Packung lesen,

wie hinterhältig er gewesen

 

Und endlich ist sie informiert:

Der Zucker ist ja RAFFINIERT !


Das Leben ist kein Ponyhof

 

Sie leben auf dem Ponyhof schon lange ihren Traum.

Dazu gehört ganz sicher auch der schöne Apfelbaum.

Luise denkt, es ist nun Zeit, die Äpfel aufzusammeln,

weil sie wohl sonst, ihr tät’ es leid, bald unterm Baum vergammeln.

 

 

Gedacht, getan, fragt sie nun an bei Werner, ihrem Mann,

ob er jetzt gleich, nicht irgendwann, wohl Äpfel sammeln kann.

Und Werner, der stets sehr bemüht, der beste Mann von allen,

nicht lange fragt, was sie da plant, tut gern ihr den Gefallen.

 

Luise rührt den Teig schon an, will Werner überraschen,

mit Apfelkuchen, den sie dann beim Kaffeestündchen naschen.

Als Werner naht, da wartet schon der Kuchen in der Form

nur auf den leckeren Belag, und duftet auch enorm.

 

Doch sind die Äpfel, lieber Mann, gar nichts für diesen Zweck.

Das Leben ist kein Ponyhof, tu schnell die Dinger weg.

Man kann es auch für den Geschmack mit Streuseln nicht versuchen.

Statt die vom Pferd, wär’n die vom Baum, viel besser für den Kuchen.