Blume, frostgeboren

 

So finster wird’s nun, seh` die wahre Güte

nur selten noch, und ach so oft versteckt.

Ob da ein Fünkchen Wärme in der Blüte

von Eiskristall am Fenster, neue Liebe weckt

und schmilzt hinweg die Kälte dieser Zeiten?

Ein wahres Wunder, frostgeborene Natur.

Ach hätte sie die Macht, uns hinzuleiten

ans Licht, zu finden noch die rechte Spur.

 

 

Vorsicht bei Diäten

 

Wirsing, Möhrchen, Knäckebrot

und noch mehr Gemüse

machen uns die Wangen rot,

doch es ist das Fiese:

 

Du bist nun vegetarisch top,

willst ja kein Tier verspeisen,

nimmst ihnen nur das Futter, ob

sie wohl Dein Vorgeh'n preisen?

 

Kopfsalat und Fenchelgrün,

Chiccorre, Tomaten

schicken uns nun ohne Müh'n

Traum vom Schweinebraten.

 

Mit Zwiebel, Quark und Joghurtdip

Kartoffel an Zaziki

und Sellerie mit Apfelchip

wirst Du nie wieder dicki.

 

Aber Vorsicht sei gewarnt:

Gefährlich ist der Jojo

Meistens kommt er gut getarnt,

was eigentlich ein "No go".

 

Er macht oft träge und auch dick,

sind wir doch einmal ehrlich

Als Beispiel nimm die Politik:

Die Diäten sind gefährlich.

 

 

Durchs Leben getragen

 

Das Leben hat mich durchs Leben getragen,

bergauf und bergab, ganz ohne zu fragen,

bei Sonne und Regen, bei Hitze und Eis.

Wohin es noch geht, macht es mir nicht weis.

 

Das Leben hat mich durchs Leben getrieben

Es lehrte mich hassen. Es lehrte mich lieben.

Ich hoffe, dass es mir die Hand nicht entzieht,

mich nicht fallen lässt, nicht heimlich entflieht

 

Das Leben hat mich durchs Leben geschoben,

mal dorthin, mal hierhin auch drüber gehoben.

Mal war es kräftig und manches Mal schwach.

Ich hoffe, es hält mich recht lange noch wach.

 

 

3D - Drücker

 

Oh Mikroplastk ist voll fett

macht den Ernährungsplan komplett.

Jetzt nach unendlich langem Schlaf

wird wohl die Menschheit endlich brav.

 

Nun macht der ganze Müll doch Sinn,

denn die Verpackung ist schon drin,

obwohl man meint du meine Güte,

das kommt mir jetzt nicht in die Tüte.

 

Nun fehlen nur noch die Schablonen,

dann würde sich das Drücken lohnen,

wär für 3D intelligent

der Stuhl als neues Filament.

 

So könnte man aus diesen Sachen

ganz neue Mikroplastik machen

Es würde sich der Kreislauf schließen,

weil wir das ja erneut genießen.

 

 

Mayday, Mayday

 

Der Schadenfreude hast Du Dich verschrieben

Dein Wesen nennt sich Überheblichkeit

Ins Scheitern and'rer kannst du dich verlieben

Ich frage mich: Tut dir denn niemand leid?

 

In diesem Leben wird er nicht geboren,

sagst Du, der Mensch der dir das Wasser reicht.

Das Baden in Triumph bis an die Ohren

hat dir den letzten Rest von Herz zerfleischt.

 

Die heiße Luft kann dich nicht lange tragen.

Der viel zu große Schuh wird nur noch plagen,

wenn dich die Last der Schuld zu Boden drückt.

 

Doch sollten noch Signale Wirkung zeigen,

Dann erst will ich mich tief vor Dir verneigen,

Mayday! Mayday! Ob noch die Landung glückt?

 

 

 

Reiche Armen, reiche Reichen...

 

Wenn Reiche Armen Hände reichen,

es müssen nicht die Arme sein,

dann würde das den Armen reichen,

in allen Reichen, oh wie fein!

 

Wenn Arme dann die Arme nähmen,

um zu umarmen arm und reich

ganz ohne sich dafür zu schämen,

käm es dann einem Wunder gleich?

 

So reiche Armen, reiche Reichen

jetzt Hände, Arme, Fuß und Zeh',

denn das Umarmen tut den Reichen

und auch den Armen gar nicht weh.

 

 

Tanz ins Blaue

 

Erlebnistod im Rosarot

Stagnation im Wohlfühlton

Neues Feuer - Abenteuer

Begeisterung und Mut zum Sprung

Den neuen Schritten traue

zum leichten Tanz ins Blaue.

 

 

Heilende Kamille

 

Da ist ein Feld, das imponiert

Darin mein Blick sich ganz verliert

und Blumen streicheln meine Seele.

Wenn doch die Menschheit nichts mehr qüäle.

Ich wünsche mir das Weh der Welt

heilt die Kamille dort im Feld.

 

 

Der Mond trinkt sich die Erde schön

 

Der Mond trinkt sich die Erde schön.

Schon wieder ist er voll.

Er kann sie lang schon nicht mehr seh'n.

Nur das zum Protokoll.

 

Fast alles hat er aus Protest,

zwecks Reaktion versucht.

Doch gibt ihr Anblick ihm den Rest,

weshalb er sie verflucht.

 

Er tritt auch in den Hungerstreik,

dann nimmt er rasend ab

Die Erde meint, ganz lunalike

hält ihn das doch auf Trab.

 

Dann trinkt er wieder und ist voll,

weiß nicht mehr was er tut.

Das Zu und Ab macht ihn ganz doll.

Tut das auf Dauer gut?

 

Der Mond trinkt sich die Erde schön,

bis sie sich für ihn dreht.

Er wehrt sich, will nicht doppelt sehn,

wie's um den Globus steht.

 

 

Draußen ist es kalt

 

Hab' sehr spät sie erst entdeckt,

die Kälte die im Leben steckt.

Krieg, Krankheit, Terror, Tod,

Erdbeben, Sturmflut, Hungersnot.

 

Geh' lieber rein in deine Arme

Hältst mich ganz fest, gibst mir das warme

Gefühl, dass es das gar nicht gibt.

Es schenkt Geborgenheit, wenn wer dich liebt.

 

Ich schließe die Türen fest nach außen,

dass alle Kälte bleibt da draußen.

Doch wenn ich auch alles ignoriere,

schließt das nicht aus, dass ich doch friere.

 

 

Frag nicht

 

Frag nicht, warum die Augen es nicht sehen,

was lang man mit dem Herzen schon geschaut.

Warum sich Nasen nach Gerüchen drehen

und drinnen alles einem Duft schon traut

 

Frag nicht danach warum trotz allem Wissen

man das Gefühl auf keinen Fall betrügt

Und ist im Leben mancher auch gerissen,

es wird wohl sein, dass er sich selbst belügt

 

Sieh doch, dass sich die Augen oft verschließen

vor dem, was man nicht gerne sehen will

Nur Logik gibt oft keine Lösung preis.

 

Allein Gewissheit soll dich nicht verdrießen

Vertraue dir da drinnen und schweig still.

Spür nach, was Dein Gefühl schon lange weiß  

 


 

Am Boden zerstört

 

Lasst doch den Teppich wieder schweben

und bringt zurück die Leichtigkeit

Kann man den Flor nicht mehr beleben,

der einst geknüpft für lange Zeit?

 

Vertauschte man nun Schuss und Kette?

Forscht nach den Fehlern, gebt nicht auf,

dass die Behaglichkeit man rette.

So viele warten schon darauf.

 

Was nur erwirkte diese Blässe,

warum verlor er nun sein Rot?

Vom Stolz zerstört ist seine Tresse

und viele trampelten ihn tot.

 

Sieh doch, er bäumt sich und schlägt Wellen

und jedes Schmiegen er verwehrt.

Ach zöge man den Schmutz zum Hellen,

den man schon unter ihn gekehrt.

 

 

Ich bin ein Stein

 

Ich bin ein Stein, ganz ohne Schliff,
ein Teil vielleicht von einem Riff
der Stein, der wem am Herzen liegt,
das Rollen auf die Rolle kriegt,

 

der Fels gern in der Brandung wär,
ein Kieselstein auch ungefähr,
nicht kalt, nicht heiß und nicht zu weich,
nicht hart nicht alt und nicht steinreich.

 

Ein Stein mit Kanten (eine Null ist rund)
nicht der des Anstoßes, doch gerne bunt,
kein Edelstein, oh nein ich bin bloß
ein kleiner, feiner, ganz sicher nicht groß,

 

vom ganzen Mosaik ein Teil, wie fein.
Nur der von Sisyphos mag ich nicht sein,
so schwer, dass er ihm Tag und Nacht,
für alle Zeiten Mühe macht.